Umbau einer denkmalgeschützten Villa in eine zeitgemässe Wohnfläche
Projektdaten
Wohnfläche: 900 m²
Zeitraum: 2019–2020
Auftraggeber
Privat
Leistungen
HOAI Leistungsphasen 1–8, (analog Phasen SIA 21, 31–52)
Innenarchitektur: Atelier Raumfragen
Das in den Zwanzigerjahren des 20. Jahrhunderts als Doppelhaus errichtete Gebäude steht unter Denkmalschutz. Unsere Aufgabe war es, die vorhandenen Charakteristika mit den zeitgemässen Anforderungen eines gehobenen Wohnkomforts und den Gestaltungselementen der unterschiedlichen Nutzungsepochen in Einklang zu bringen. Ausserdem sollten moderne Anforderungen wie Klimatechnik und Sicherheitsaspekte berücksichtigt werden.
Mit der Schaffung einer Verbindungstür wurden die beiden Haushälften im Obergeschoss zusammengelegt und zu einer grosszügigen und zeitgemässen Wohnfläche ausgebaut. Neben der kompletten Sanierung der Sanitär-, Heizungs- und Elektroinstallationen wurde auch der Boden mit hellem Fischgrätparkett neu verlegt um den Höhenunterschied der beiden Haushälften auszugleichen und optisch eine Einheit zu schaffen.
Ein nicht mehr genutzter Schornstein musste zur Vergrösserung und besseren Nutzung komplett weichen, sodass neue Durchbrüche entstehen konnten. Die zur Strasse gelegenen Räume wurden zum Wohn- und Essbereich umgebaut und liegen in einer Achse mit der Türöffnung zum Wintergarten. Die Sprache der ursprünglichen Türen wurde in ein neues Türkonzept übernommen. Die herausgearbeitete Enfilade bildet das Highlight: Die Räume werden zu einer grosszügigen, luftigen Raumfolge, die in einem Wintergarten mündet. Bei Bedarf können die nach Sondermass gefertigten, vierflügeligen Türen, die Räume zu privateren Bereichen separieren.
Die in den 1950er Jahren zum Wintergarten ausgebaute Terrasse hat neue Fenster erhalten und wird durch eine vierflügelige Falttür aus Glas und Holz in die Nutzung der Wohnung integriert. Der Terrazzoboden und die Lamellen vor dem umlaufenden Fensterband strahlen eine behagliche Atmosphäre aus.
Die Einbauten in den jeweiligen Bereichen organisieren den Alltag durch viel Stauraum und bilden einen modernen Dialog zu dem klassischen Haus. Sie sind massgefertigt und in Materialien und Oberflächen sorgfältig auf die weiteren Möbel abgestimmt. Gestalterische Elemente wie die historischen Kassettentüren wurden in Wandverkleidungen als Thema wieder aufgenommen. Die integrierte Klimaanlage wurde hinter einer Verkleidung nach historischem Vorbild eingepasst. Das Lichtkonzept wurde in einem Zusammenspiel aus Grund- und Akzentbeleuchtung auf die unterschiedlichen Raumsituationen abgestimmt. Als Sicht- und zusätzlicher Schallschutz wurde zur Strasse hin ein ausgeklügeltes Layer-System von leichten und dichteren Vorhängen mit smarthome-Steuerung realisiert.
Das Dachgeschoss wurde zum Teil zu einem Fitnessbereich umgebaut.
Die bestehenden Treppenhäuser wurden nach dem ursprünglichen Farb- und Materialkonzept saniert. Alle Massnahmen sind unter Einhaltung der denkmalrechtlichen Auflagen ausgeführt worden.