Zur Einweihung des Haus des Rundfunks vor 90 Jahren

Für das bedeutsame Haus des Rundfunks des damaligen Stararchitekten Hans Poelzig wurde 1929 als eines der ersten Rundfunkhäuser Europas der Grundstein in Berlin gelegt. Schon bei seiner Eröffnung am 22. Januar 1931 galt es als architektonisch einzigartig. Der massive Ziegelbau mit seiner dreieckigen Grundrissform erinnert an einen Schiffsbug und ermöglicht bis heute eine ideale Raumanordnung: Die drei Sendesäle liegen getrennt und somit schallgeschützt voneinander innerhalb des Dreiecks. An der Strassenfassade befinden sich die Redaktions- und Büroräume, die den Strassenlärm von den Sendesälen abschirmen. Ein beeindruckender Lichthof mit hohen Galerien empfängt den Besucher. Von aussen wirkt das geschichtlich bedeutende Gebäude wie ein Verwaltungsbau, ein Zweckbau. Die Materialien allerdings – Klinker und Keramiken – beeindrucken mit ihrem Farbspiel. Die 155 Meter lange Hauptfassade an der Masurenallee ist streng gegliedert mit quadratischen Fenster- und Keramikflächen und wird vertikal betont. Wir von Bräunlin + Kolb durften die Fassade von 2010–2014 denkmalgerecht sanieren. Ziel der dreijährigen Projektarbeit war der Erhalt der Originalsubstanz und die Wiederbelebung des Farbspektrums. Möglich wurde dies durch eine umfassende Bestandsaufnahme und die handverlesene Auswahl der nachgebrannten Einzelteile.

Zum 90. Jubiläum der Einweihung widmet der rbb, der heute seinen Hauptsitz in dem Gebäude hat, dem Haus eine spannende Podcast-Serie mit faszinierendem Archivmaterial und Interviews mit zahlreichen Zeitzeug*innen: „Das Haus des Rundfunks. Eine Geschichte in fünf Kapiteln“.

Am 12. September 2021 öffnet der rbb am „Tag des offenen Denkmals“ die Türen des Funkhauses für die Öffentlichkeit – natürlich vorausgesetzt, die Corona-Situation lässt dies zu.

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